04.04.22

Sommer in Sicht: Pflastern Sie Ihre Terrasse einfach selbst

Sommer in Sicht: Pflastern Sie Ihre Terrasse einfach selbst

Wenn der Sommer kommt, wird die Terrasse zu Ihrem Wohnzimmer im Garten. Hier erklären wir von der Planung bis zum Pflastern, wie Sie Ihre Terrasse einfach selbst bauen können. 
Für die entspannte Grillparty mit Freunden, den Kaffeebesuch der Eltern am Sonntag, für laue Sommerabende und Familienwochenenden im Garten: Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wird die Terrasse zum Zentrum des Hauses und bleibt es oft den ganzen Sommer über.
Damit Sie diese schönen Momente auf der eigenen Terrasse genießen können, müssen Sie nicht darauf warten, dass ein Handwerker Zeit hat, um Ihre Terrasse anzulegen: Mit etwas guter Vorbereitung, dem richtigen Material und einem zweiten Paar Hände können sich auch DIY-Anfänger daran wagen, die eigene Terrasse zu pflastern.
Das brauchen Sie für Ihre gepflasterte Terrasse:
  • Pflastersteine
  • Kies
  • Splitt
  • Ggf. Randsteine
  • Fugensand
Außerdem sollte das richtige Werkzeug bereitliegen. Was Sie nicht im Haus haben, kann häufig im Baumarkt ausgeliehen werden:
  • Rüttelplatte mit Gummiaufsatz
  • Wasserwaage
  • Schnur und Eisenstangen oder dünne Holzpflöcke zum Vermessen von Höhe und Tiefe der Terrasse
  • Schaufel und Harke
  • Brettstücke auf Holz zum Abziehen und darauf arbeiten
  • Gummihammer zum Festklopfen der Steine


Wählen Sie Ihren Belag

Ganz am Anfang Ihrer Planung steht die Entscheidung, welchen Belag Sie für Ihre Terrasse wünschen. In diesem Beitrag wird beschrieben, die das Verlegen von Pflastersteinen funktioniert.
Alternative Belage sind Klinker oder Pflasterplatten, auf die hier nicht weiter eingegangen wird. Pflastersteine sind annähernd würfelförmig und haben eine Kantenlänge von etwa 6-10cm.
Diese Natursteine sind besonders hart, langlebig, strapazierfähig und es ist keine besondere Pflege notwendig. Ihre raue Oberfläche ist auch bei Nässe rutschfest und je nach Gestein sind verschiedene Farbtöne erhältlich.
Außerdem praktisch für Heimwerker: Die Steine sind klein und damit deutlich einfacher selbst zu verlegen als beispielsweise Platten.


Ihre Terrasse im Querschnitt: Auf diese Schichten kommt es an

Wenn Sie sich für Ihren Wunschbelag entschieden haben, geht es um die Länge, Breite und Tiefe der Terrasse. Länge und Breite entscheiden über das Verlegemuster der Pflastersteine.
Wenn Sie entschieden haben, wie groß Ihre Terrasse werden soll, fertigen Sie eine Skizze an, auf der alle Maße genau eingetragen sind: Wie viele Steine liegen in jeder Reihe? Wie wollen Sie die Steine anordnen? Berücksichtigen Sie dabei auch die Fugen, die etwa 3-5mm breit sind, und planen Sie am besten so, dass keine Steine geschnitten werden müssen.
Wenn die Fläche Ihrer Terrasse feststeht, berechnen Sie noch die Tiefe. Diese ergibt sich aus den verschiedenen Schichten, die notwendig sind, um Ihre Terrasse eben, frostbeständig und langlebig aufzubauen:
- Unterste Schicht: Drainageschicht aus Schotter oder Kies, ca. 25cm
- Mittlere Schicht: Ausgleichsschicht aus Splitt, ca. 3-5cm
- Oberste Schicht: Pflastersteine, meist ca. 6-10cm
Vorsicht: Beim abschließenden Abrütteln werden die Steine nochmals 1-2cm tief in die Ausgleichsschicht gedrückt. Berücksichtigen Sie das bei Ihren Berechnungen, damit die Terrassenfläche am Ende auf einer Höhe mit den Randsteinen abschließt.
Planen Sie auf jeden Fall auch mit einem oder zwei Helfern, die Sie dabei unterstützen, die Richtschnüre zu spannen und schweres Material zu bewegen.


Ausheben: Der wichtigste Schritt

Für den ersten Schritt dürfen Sie sich Zeit nehmen, denn wer hier Fehler macht, kann diese später kaum noch korrigieren. Aber keine Sorge: Auch das Verspannen der Richtschnüre und der Aushub der späteren Terrasse ist mit etwas Sorgfalt kein Problem für Sie.
Stecken Sie zunächst mit Ihren Eisenstangen oder Holzpflöcken die Fläche der Terrasse ab. Dann bringen Sie die Schnur auf der Höhe an, auf der die fertige Terrasse später enden soll.
Wichtig: Planen Sie ein Gefälle ein. Die Terrasse sollte vom Haus weg 2% abfallen, das entspricht je Meter Fläche etwa 2cm. So wird Regenwasser vom Haus weggeleitet.
Dann beginnen Sie mit dem Aushub. Kontrollieren Sie immer wieder an den Stangen, wie tief Sie graben müssen. Wenn die gewünschte Tiefe erreicht ist, kommt die Rüttelmaschine das erste Mal zum Einsatz. Stampfen Sie den Boden damit gleichmäßig fest.

Optional: Einfassung mit Randsteinen

Nicht obligatorisch, aber sinnvoll ist es, die Terrasse mit Randsteinen einzufassen. Das verhindert, dass die Pflastersteine später verrutschen und sorgt für eine hübsche Optik. Die Randsteine sollten für optimalen Halt am besten einbetoniert werden. Alternativ sind als Einfassung auch Palisaden oder Grasrandsteine möglich.
Falls Sie Ihrer Terrasse ein komplettes Fundament legen möchten, planen Sie auf jeden Fall auch hier genug Platz für Pflaster, Schotterschicht und Splitt ein.


Unabdingbare Grundlage: Die Tragschicht

Das Erdreich ist vorbereitet, etwaige Randsteine stehen und Ihre Fläche hat ein Gefälle: Nun kommt die erste Schicht für Ihre Terrasse, die Tragschicht. Diese dicke Schicht aus Schotter oder Kies erfüllt verschiedene Funktionen: Die Tragschicht schützt Ihre Terrasse vor Frostschäden, außerdem sorgt sie dafür, dass die Pflastersteine sich nicht verziehen und vor allem dient sie als Drainageschicht, die Regenwasser und Feuchtigkeit von Ihrem Haus fernhält.
Verschieben Sie zunächst die Richtschnur auf die Höhe, die Ihre Tragschicht erreichen soll. Berücksichtigen Sie auch hier das Gefälle der Terrasse. Dann schütten Sie die gewünschte Menge Schotter oder Kies in Ihre Baugrube, verteilen Sie das Gestein mit der Harke und rütteln Sie die Schicht dann mit der Rüttelmaschine fest.


Glatt gebügelt: Die Ausgleichsschicht

Auch diese Schicht beginnt mit der Richtschnur: 3-6cm Splitt kommen als nächstes dran. Bringen Sie die Schnur entsprechend auf der neuen Höhe an.
Die Ausgleichsschicht wirkt ebenfalls als Drainage, außerdem als Bett für die Pflastersteine der nächsten Schicht. Wichtig ist deshalb, dass der Splitt sehr gleichmäßig in der Grube liegt.
Das gelingt am besten, indem Sie auf beiden Seiten der künftigen Terrasse Eisenstangen verlegen auf der Höhe, die Ihre Splittschicht erreichen soll. Dann nehmen Sie das Holzbrett und ziehen den Splitt gleichmäßig glatt.
Anders als vorher wird diese Schicht nicht festgerüttelt, sondern überhaupt nicht mehr betreten.


Fingerspitzengefühl gefragt: Nun wird gepflastert

Nun geht es an die Pflastersteine – und auch dieser Schritt beginnt damit, Schnüre neu zu spannen. Damit die Pflastersteine sauber liegen, ist es am einfachsten, an einer geraden Seite oder der Hauswand mit dem Verlegen anzufangen.
Zur Orientierung können Sie Ihre Schnüre im Abstand von einem Meter im rechten Winkel zur Kante spannen – das hilft, die Steine gleichmäßig und gerade zu verlegen.
Dann platzieren Sie die Steine so in die Splittschicht, wie Sie es in Ihrer Skizze geplant haben. Vorsicht: Betreten Sie die Splittschicht dabei nicht, sonst gibt es Fußabdrücke und damit Unebenheiten im Pflaster. Legen Sie am besten Ihr Arbeitsbrett auf die bereits verlegten Steine und knien Sie sich darauf, dann ist Ihr Gewicht gut verteilt und die Steine verrutschen nicht.
Klopfen Sie die einzelnen Steine leicht mit dem Gummihammer in die Ausgleichsschicht und nutzen Sie am besten Fugenkreuze, um gleichmäßige Abstände zu erhalten. Es hilft, nach einigen gepflasterten Reihen schon etwas Fugensand zwischen die Steine zu geben, damit sie besser halten.


Arbeitssicherung: Verfugen Sie Ihre Pflastersteine

Sie nähern sich den letzten Arbeitsschritten, und dieser ist teilweise schon erfolgt: Das Verfugen steht an.
Damit die Steine gut halten, tragen Sie trockenen Sand vorsichtig diagonal auf Ihre Terrasse auf und kehren ihn mit einem Besen zwischen die Pflastersteine. Auch das geht zu zweit am einfachsten.


Sitzt, wackelt, hat Luft: Rütteln Sie die Pflaster zurecht

Zum Abschluss kommt noch einmal die Rüttelmaschine zum Einsatz. Langsam und von außen nach innen rütteln Sie vorsichtig die Steine in die Ausgleichsschicht. Insgesamt werden diese dabei noch einmal ca. 1-2cm tiefer in den Boden gedrückt.
Ihre Pflastersteine sind zwar sehr robust. Doch damit sie bei dieser Prozedur sicher keinen Schaden nehmen ist es sinnvoll, einen Gummiaufsatz auf der Maschine zu verwenden. Bei diesem sogenannten Abrütteln rutscht ihr Fugenmaterial weiter in den Boden. Arbeiten Sie deshalb anschließend noch einmal nach und füllen Sie weiteren Sand in die Fugen.
Geschafft.
Ihre Terrasse ist fertig.