09.09.21
Mit diesen Schritten gelingt Ihr Gartenweg
Wer nicht bei jedem Regen Matsch ins Haus tragen will, braucht in seinem Garten befestigte Wege.
Wir erklären, wie Sie Ihre Gartenwege selbst planen und anlegen können.
Sauberen Fußes ins Haus, matschfrei zum Schuppen oder einfach als gestalterisches Element: Gepflasterte Gartenwege erfüllen viele Funktionen.
Grundsätzlich funktioniert das Anlegen und Pflastern von Gartenwegen ähnlich wie der Bau einer Terrasse. Im Detail gibt es jedoch Unterschiede in der Planung, da die Fläche meist größer ist und somit mehr Material bewegt werden muss. Das braucht anderes Gerät und ggf. Helfer.
Welche Funktion wird Ihr Weg einmal erfüllen?
Zu Beginn steht die Frage: Wozu wird der Weg einmal dienen? Wird er nur zu Fuß betreten oder auch einmal mit schwerem Gartenarbeitsgerät wie vollen Schubkarren? Je nach Belastung muss der Untergrund entsprechend geplant werden. Wird es ein Weg oder mehrere? An der Funktion richtet sich auch die Breite der Wege aus. Für einfache Verbindungswege im Garten reichen 60cm Breit, bei Eingangswegen sollten es 120cm sein, damit Sie Ihre Einkäufe problemlos ins Haus tragen können.
Erst wenn die wesentlichen Elemente im Garten stehen, wie Terrasse, Gartenhäuschen, Kompost etc., beginnen Sie mit der konkreten Wegeplanung, weil Sie erst dann wissen können, welche Wege Sie sinnvollerweise überhaupt brauchen. Gartenwege anzulegen bedeutet zwar einen gewissen zeitlichen und finanziellen Aufwand, aber einmal angelegt, bleiben Sie über Jahrzehnte erhalten. Deshalb sollte der Verlauf sorgfältig geplant sein.
Welcher Belag ist der richtige für Ihren Gartenweg?
Die Wahl des Belags und der Weggestaltung hängen von der Funktion des Weges, dem Budget und vom persönlichen Geschmack ab. Sie können entscheiden zwischen einfachen Wegen mit Holzhäkseln, beständigeren Varianten mit Splitt, Kies oder besonders langlebigen Varianten wie Pflaster, Klinker und Platten.
Splitt und Kies sind leicht zu verarbeiten, langlebig, farbecht und witterungsbeständig. Allerdings können sich die Steinchen immer wieder einmal verschieben, in umliegende Beete und Gras verstreuen und sind schwieriger sauber zu halten, beispielsweise bei Laubfall.
Platten und Pflaster sind teurer und zunächst aufwendiger zu verlegen, dafür aber auch pflegeleichter, stabiler und besonders langlebig.
Weitere Möglichkeiten zur Gestaltung von Gartenwegen sind Betonpflaster, Trittsteine und Rasengittersteine.
Genaue Planung erleichtert Ihre Arbeit
Wenn Sie sich entschieden haben, wie Ihr Gartenweg verlaufen und welchen Belag er haben soll, zeichnen Sie Ihre Planung mit Maßen und späterem Verlegemuster genau auf. Beachten Sie dabei auch die Fugen zwischen Plastersteinen und Platten (etwa 3-5mm).
Skizzieren Sie am besten maßstabsgetreu und berücksichtigen Sie auch etwaige Höhenunterschiede und Kurven. Neben Verlauf und Breite des Weges müssen Sie auch die Tiefe berechnen. Diese hängt davon ab, wie stark der Weg belastet wird und wie kalt es in Ihrer Region wird. Daran entscheidet sich die Dicke der Schotterschicht im Unterbau.
Das brauchen Sie für Ihren gepflasterten Gartenweg:
- Pflastersteine
- Kies
- Splitt
- Randsteine
- Fugensand
Außerdem sollte das richtige Werkzeug bereitliegen. Was Sie nicht im Haus haben, kann häufig im Baumarkt ausgeliehen werden:
- Rüttelplatte mit Gummiaufsatz
- Wasserwaage
- Schnur und Eisenstangen zum Markieren des Wegverlaufs
- Schaufel und Harke
- Brettstücke auf Holz zum Abziehen und darauf arbeiten
- Gummihammer zum Festklopfen der Steine
- Ggf. ein kleiner Bagger
Abgesteckt: So markieren Sie Ihren Weg
Die Planung steht, Ihr Material liegt bereit und die Helfer stehen parat – denn ohne Helfer geht es beim Gartenweg anlegen kaum – es kann losgehen.
Fangen Sie damit an, die spätere Lage des Wegs im Garten zu markieren. Nutzen Sie dafür Stäbe und Schnüre, nicht nur den Verlauf, sondern auch die spätere Höhe des Weges anzeigen.
Der Weg braucht außerdem ein leichtes Gefälle, damit Regenwasser abfließen kann. Das Gefälle sollte zur Seite gehen und je Meter Wegbreite 2cm betragen. Am einfachsten gelingt das, wenn Sie das auch auf Ihren Markierstangen einzeichnen.
Beim Aushub ist Sorgfalt gefragt
Dann kommt der schweißtreibendste Teil: Heben Sie das Wegebett aus. Die Tiefe ergibt sich aus den drei Schichten des Weges: 20-25cm Schotterschicht, 3-5cm Splittschicht, Pflaster oder Plattendicke. Wenn der Weg lang ist, kommt hier einiges zusammen. Da kann es sich lohnen, einen kleinen Bagger zu mieten, der bei der Arbeit hilft.
Außerdem sollten Sie sich Gedanken machen, wohin der Aushub kommt – haben Sie selbst Verwendung dafür oder lassen Sie ihn abholen?
Messen Sie an den Stangen immer wieder nach, ob die gewünschte Tiefe erreicht ist, beachten Sie unbedingt auch das Ablaufgefälle im Weg. Orientieren Sie sich dabei immer an der späteren Oberkante des Weges und rechnen Sie von dort nach unten. Ist der Weg tief genug, rütteln Sie ihn mit der Rüttelmaschine fest.
Obligatorisch: Randsteine umrahmen den Weg
Um eine Einfassung mit Randsteinen kommt man bei Gartenwegen nicht herum. Sie hält Gras und Blumen auf Abstand und sorgt vor allem dafür, dass sich der Weg nicht verzieht und die Steine dort bleiben, wo Sie es wollen.
Betonieren Sie die Steine in einen Betonstreifen ein oder setzen Sie sie in Zementmörtel, den die an den Seiten der Randsteine hochziehen. Klopfen Sie die Steine mit dem Gummihammer vorsichtig fest und auf eine ebene Höhe. Bevor es weitergeht, lassen Sie alles aushärten. Wenn diese Fassung für Ihren Weg steht, fällt auch das eigentliche Pflastern später viel leichter.
Erste Tragschicht mit Schotter
Nach den Randsteinen geht es an das eigentliche Bett des Weges. Die unterste Schicht dient der Drainage und sollte mindestens 20cm dick sein. Sie besteht aus Kies oder Schotter und macht den Weg haltbar und witterungsbeständig - je kälter Ihre Region, desto dicker die Drainageschicht.
Spannen Sie die Schnüre neu auf der Höhe, die Ihre Schotterschicht haben soll – auch hier müssen Sie das Seitgefälle des Wegs berücksichtigen. Geben Sie dann den Schotter in die Baugrube und verteilen Sie ihm mit der Harke oder einem Rechen. Abschließend rütteln Sie auch diese Schicht mit der Maschine vorsichtig fest.
Beim Splitt ist wieder Sorgfalt gefragt
Wieder müssen die Schnüre neu gespannt werden. Orientieren Sie sich an der späteren Oberkante des Weges, wenn Sie den Platz für die Splittschicht markieren. Auch hier berücksichtigen Sie das Gefälle des Weges und die Dicke der Pflastersteine.
Wichtig zu wissen: Die Pflastersteine werden durch das spätere Abrütteln nochmals 1-2cm in den Splitt gedrückt. Damit Pflaster und Randsteine am Ende auf einer Höhe liegen, müssen Sie die Splittschicht entsprechend planen.
Schütten Sie eine Dicke von 3-5cm auf Ihre Schotterschicht. Dann verlegen Sie Eisenstangen rechts und links des Weges und nutzen diese, um den Splitt mit einem Holzbrett gleichmäßig abzuziehen.
Die Schicht muss besonders sorgfältig verlegt werden, da alle Unebenheiten im Splitt später auch im Pflaster zu erkennen sein werden. Deshalb wird sie auch nicht gerüttelt. Einmal glattgezogen, betreten Sie die Splittschicht nicht mehr.
Pflastern, verfugen, abrütteln - fertig!
Nun können Sie das Pflaster verlegen. Das gelingt leichter, wenn Sie Ihren Weg mit den Schnüren in Abschnitte teilen, an denen Sie sich beim Verlegen der Steine orientieren können. Auch hier gilt natürlich: Berücksichtigen Sie das Gefälle. Damit der Weg dennoch gerade wird, hilft die Wasserwaage.
Verlegen Sie die Steine nach Ihrer Zeichnung im gewünschten Muster. Damit die Fugen so gerade werden wie auf dem Papier geplant, helfen Fugenkreuze.
Die Fugen füllen Sie schließlich noch mit trockenem Fugensand. Fegen Sie das Pflaster dann gründlich ab, bevor Sie es Abrütteln. Damit das Pflaster nicht beschädigt wird, empfiehlt sich ein Gummiaufsatz für die Maschine. Bei Bedarf wiederholen Sie den letzten Schritt und Verfugen noch einmal nach.
Gartenwege zu pflastern bedeutet sicherlich einen gewissen Aufwand. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Wege zum Haus und im Garten bequem passierbar machen und Ihren Garten über Jahrzehnte zieren.